Auf über 100 Seiten hat Wolfgang Mahlmeister das Ergebnis seiner fünf Jahre dauernden Recherche zur spannenden Geschichte des Post- und Fernmeldewesens von Burkardroth und den umliegenden Gemeinden zusammengefasst.
1. Die Geschichte der Post in Burkardroth
Die Postgeschichte des unterfränkischen Ortes Burkardroth im Landkreis Bad Kissingen reicht zurück bis 1869.
In diesem Jahr hatte der Ortsvorsteher von Burkardroth einen Antrag auf “Einrichtung einer Postkutschenstrecke von Kissingen über Aschach nach Burkardroth und zurück sowie die Einrichtung einer Briefpost-Expedition” gestellt.
Antrag abgelehnt!
Nachdem dieser Antrag zunächst abgelehnt worden war, brachte erst eine Massenpetition den gewünschten Erfolg: 1870, im Jahr der Gründung des Deutschen Reiches erhielt Burkardroth seine erste Postexpedition.
Im Jahr 1885 begann die Ära der Familie Markard, die bis 1927 für den Aufbau und die Leitung der Postexpedition verantwortlich war.
Hier ist auch der persönliche Bezug des Autors zum Postwesen zu finden: Maria Markard war die Mutter von Erhard Wehner, dem Großvater von Wolfgang Mahlmeister.
Kriegs- und Nachkriegsjahre
Das nächste Kapitel behandelt die Geschichte der Post während der Zeit des Nationalsozialismus. Mit vielen Anekdoten, Fotos und Dokumenten zeichnen die nächsten Kapitel die Nachkriegsjahre bis zur Gegenwart nach.
Seit der Schließung des Postamtes ist die Post in Burkardroth mit einer Postagentur vertreten.
2. Die Post in den Gemeindeteilen von Burkardroth
Der zweite Teil des Buches ist den “Postgeschichten” der Gemeindeteile von Burkardroth gewidmet.
Tabellarisch und mit vielen Bildern, Dokumenten und Zeitungsausschnitten bietet der Autor spannende Einblicke in den Postbetrieb von Frauenroth, Gefäll, Katzenbach, Lauter, Oehrberg, Premich und Steinberg, Stangenroth, Stralsbach und Waldfenster.
Auch an viele der Postboten und Posthalter, die im letzten Jahrhundert in den Dörfern ihren Dienst verrichteten, erinnert Mahlmeister in seinem Buch.
3. Fernsprechdienst
Im dritten Abschnitt dreht sich alles um die Geschichte des Telefons. In Burkardroth begann diese Geschichte mit der ersten Telegraphenverbindung von Bad Kissingen nach Burkardroth im Jahr 1893.
Gerade für Leser, die die Zeit vor dem Internet nur aus Erzählungen kennen, dürfte die Beschreibung der technischen Entwicklung des Fernmeldewesens fast mittelalterlich wirken. Auch hier ist es dem Autor wieder hervorragend gelungen, die Geschichte durch Originaldokumente erlebbar zu machen.
4. Mitarbeiter in der Post in Burkardroth
Besonders für “Burkardröther” interessant ist auch der vierte Teil des Buches: Hier stellt Mahlmeister die Postboten seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre vor.
5. Anhang
Ergänzend zum Buch hat der Autor nochmal zahlreiche interessante Dokumente zusammengestellt: Tabellen, Stempel, Briefmarken, Listen, Fahrpläne, sowie eine Kopie der handschriftlich verfassten Petition, mit der die Postgeschichte in Burkardroth 1869 begonnen hatte.
Wolfgang Mahlmeister:
Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung
- Erschienen im Eigenverlag im Mai 2021
- 104 Seiten A4, Hardcover gebunden
- Zahlreiche Fotos, Zeichnungen und Archivdokumente
- Satz: Marc Niedermeier
Das “Postbuch” von Burkardroth ist für 15 Euro in der Postagentur im Rhön-center in Zahlbach erhältlich.