Rhöner Mundart: Verben

Vorwort zur Verbtabelle

Verben Aufnahme
Mundart-Tabelle: Verben

Beim Sammeln der verschiedenen Laute ist mir aufgefallen, dass die Verben in der Flexion sich im Gegensatz zum Hochdeutschen oft verändern.

So habe ich in dieser Tabelle etliche in der Mundart gebräuchliche Verben aufgeschrieben und gesprochen, wie ich sie in den 1950er Jahren gehört habe.

Aufbau der Tabelle

  • Zuerst kommt die Infinitiv-Form mit zu (zu geben- ze gawe/ zu fahren- ze foann), dann der reine Infinitiv. (Ich will ga/ foar).
  • Es folgen die Personalformen im Präsens, für die es manchmal zwei unterschiedliche Aussprachen gibt. Die dunkler klingende ist meistens die ältere. Bei regelmäßigen Formen, bei denen sich der Vokal nicht ändert, habe ich für die anderen Personen Pünktchen gesetzt.
  • Das Präteritum wurde früher häufiger gebraucht als heute. An viele Formen konnte ich mich erinnern, aber einige sind mir nicht bekannt. Für die 1. Vergangenheit habe ich die Wir-Form verwendet. (wir gaben- mi goowe/ wir fuhren- mi fuän)
  • Dann kommt das Perfekt mit dem Partizip II in der Er-Form. (er hat gegeben- ha hoad gawe/ er ist gefahren- ha is gfoann)
  • Besondere Formen mit Modalverben und weiteren Infinitiven oder auch im Konjunktiv habe ich öfter am Ende dazugeschrieben. (Könntet ihr mich fahren- kännd ir mich gfoor?/ Du kannst ihm etwas geben- Du konnsd en öbbeds gegaa./  Dem werde ich geben (dem werde ich richtig Bescheid sagen)- Dann war ich gaawene!)

Ergänzungen oder Korrekturen?

So vielfältig und fast melodisch ist unsere Mundart! …und natürlich nicht in Stein gemeißelt, sondern ständiger Weiterentwicklung unterworfen.

Wer Ergänzungen oder Korrekturen hat, kann sie mir gerne schicken.